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Warum ich meine Bibel im Gottesdienst dabei habe...

Es ist zu beobachten, dass heute in vielen Gemeinden die Geschwister ihre Bibeln nicht mehr in den Gottesdienst mitnehmen. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass oft nicht mehr aus der Bibel gepredigt wird, aber dann sollte man die Gemeinde wechseln. Es kann auch sein, dass technische Hilfsmittel, wie Power Point Präsentationen die Bibelverse auf die Leinwand projizieren, und man deshalb denkt, man müsste keine Bibel offen vor sich haben. Ich bin grundsätzlich nicht gegen den Einsatz von Präsentationen während Predigten, aber ich denke nicht, dass man deshalb auf seine eigene Bibel verzichten sollte. Lieber Christ, ich gebe dir fünf Gründe, ob im Sonntagsgottesdienst, Hauskreis, oder in einer anderen Veranstaltung, warum du dein "Schwert" (Epheser 6,17) nie Zuhause lassen solltest:

1. Du kannst besser nachvollziehen
Du wirst besser nachvollziehen können, wovon der Prediger überhaupt spricht. Wenn er ein guter Prediger ist, legt er meistens einen Text aus und bezieht sich dabei auf die Verse in der Bibel. Vielleicht betont er die Bedeutung eines bestimmten Zusammenhanges mit vorangegangenen Versen. Wenn du deine Bibel offen vor dir hast, kannst du seinem Gedankengang viel besser folgen. Du kannst viel besser nachvollziehen, warum die Dinge, zu denen er dich auffordert, wirklich aus dem Text der Bibel kommen und nicht aus seinen eigenen wilden Träumen und Fantasien. Du kannst auch mit Parallelstellen vergleichen und Dinge nachschlagen während du der Predigt folgst. 

2. Du kannst besser prüfen
Kein Prediger ist vollkommen. Du sollst die Gesinnung eines edlen „Beröers“ haben. Von ihnen heisst es in Apostelgeschichte 17,11: Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte. Sie waren "edel gesinnt“, indem sie den Apostel Paulus prüften! Man stelle sich das einmal vor. Sie prüften sogar den großen Apostel Paulus und Lukas gibt ihnen das Zeugnis, edel gesinnt zu sein. Sie sagten sich: "Weisst du Paulus, das hört sich alles sehr gut an, aber lass uns mal prüfen ob das auch so mit der Bibel übereinstimmt." Sie forschten nach und schauten ob es sich so verhielt. Genauso solltest du mit offener Bibel im Gottesdienst sitzen, kritisch zuhören und anhand der Schrift prüfen, ob es richtig ist was der Prediger sagt. 

3. Du kannst dich besser erinnern 
Eine gute Gewohnheit ist es auch, sich die Hauptpunkte der Predigt in die Bibel hinein zu notieren. Es gibt immer etwas Neues zu lernen. Mache dir ein paar Notizen in die Bibel, oder in deinem Bibel-App, damit du später wieder darauf zugreifen kannst. Wann immer du in deiner täglichen Bibellese wieder diese Stelle vor Augen hast, wirst du auch automatisch wieder an die Anwendung, die Wahrheiten, oder andere wichtige Dinge im Zusammenhang mit dieser Stelle erinnert. Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige. (Psalm 119,11). 

4. Du kannst besser kämpfen
Man zieht einfach nicht ohne Waffe in den Krieg. Wir müssen uns bewusst sein, dass, wann immer wir in den Gottesdienst gehen oder andere Lehrveranstaltungen besuchen, wir in den Krieg gegen unser Fleisch, den Teufel und die Welt ziehen (Epheser 6,12)! Unser Fleisch wird sich zur Wehr setzen, der Teufel wird versuchen dich abzulenken, vielleicht durch einen anderen "wichtigen Termin" oder einfach nur durch die Ausrede, "ich bin zu müde“. Unserem Fleisch gefällt es nicht, wenn wir Gottes Wort hören und verstehen. Es wird alles tun um uns daran zu hindern (Galater 5,17). Wenn wir unseren inneren Feind besiegen wollen, müssen wir mit der richtigen Waffe angreifen, und diese auch unbedingt dabei haben (Epheser 6,17). Lege dir deine Bibel schon am Samstagabend auf deinen Tisch bereit, um dich daran zu erinnern, dass du am nächsten Morgen nicht unbewaffnet in den Krieg ziehst.  

5. Du kannst besser dienen
Wann immer du als Gläubiger eine Gemeindeveranstaltung besuchst, hast du nicht nur die Aufgabe "körperlich anwesend zu sein", sondern auch zu dienen. Wir dienen einander unter anderem auch mit dem Wort Gottes. Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander... (Kolosser 3,16a). Das geht alle an in dieser Stelle, nicht nur die Pastoren. Es kann gut sein, dass du nach dem Gottesdienst mit jemandem ins Gespräch kommst, der gerade eine schwere Zeit durchmacht oder sonstige Schwierigkeiten im Leben hat. Vielleicht ist auch ein ungläubiger Besucher da, dem du das Evangelium erklären kannst. Da willst du deine Bibel griffbereit haben, um sofort mit gutem Rat oder einer ermutigenden Wahrheit dienen zu können. 


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