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"Ich bin halt einfach so..."

Hast du diese Aussage auch schon einmal von jemandem gehört? Oder hast du dich auch schon selber mit dieser Aussage verteidigt, als dich jemand auf eine Sünde oder eine schlechte Gewohnheit angesprochen hat? Als Gläubige Menschen sollten wir beständig auf der Hut sein. Die Welt um uns herum, und der Teufel der sie steuert (1.Johannes 5,19), lassen sich immer wieder neue "Tricks" einfallen, wie sie uns geistlich zu Fall bringen können. 

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. (1.Petrus 5,8) 

Der Teufel und die Welt sind sicherlich gefährlich, aber es gibt einen viel gefährlicheren Feind, den wir in der heutigen Zeit leider oft unterschätzen. Dieser Feind bin ich selbst! Genauer gesagt, mein Fleisch! Dieser Feind ist deshalb so gefährlich, weil er nicht „von draussen“ kommt, sondern „in uns selber drinsitzt“! Es ist unser „innerer Schweinehund“! Man kann es auch als die „Überreste“ des alten Menschen bezeichnen. Unsere alte Natur ist ja eigentlich gestorben und weg (Eph.4,20) und die Bibel macht deutlich dass wir eine komplett neue Schöpfung sind wenn wir an Christus glauben (2.Kor.5,17). Aber da gibt es so etwas wie Spuren, wie Überreste oder dunkle Flecken in uns. Paulus beschreibt das wie folgt: 

Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. (Röm.7,19-23) 

Auch wenn wir Christen sind, und den Heiligen Geist haben, gibt es immer noch einen  inneren Kampf in uns. Wir haben zwar ein neues Verlangen nach dem Gesetz zu leben, aber da gibt es auch noch ein anderes Gesetz, welches in eine andere Richtung zieht. Es entsteht eine Seilziehen und ein innerer Kampf. 

Das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. (Gal.5,17) 

Es gibt aber keinen Hinweis in der Bibel, diesen Zustand einfach so hinzunehmen und nichts dagegen zu unternehmen. Im Gegenteil, wir werden aufgefordert die Sünde in uns zu töten (Kolosser 3,5) und keine Vorsorge zu treffen für unsere Lüste (Römer 13,14). 
Der Grund dafür ist folgender: Christus ist gekommen und für uns am Kreuz gestorben. Das hat er nicht nur getan, um uns alleine von den Konsequenzen der Sünde, der ewigen Hölle, zu befreien, sondern auch von der Macht und Kontrolle der Sünde. Solange wir Ungläubige waren, waren wir wie Sklaven unter der Sünde (Römer 6,17). Wir mussten tun was unser „Meister“ sagte. Nun haben wir aber den Meister gewechselt, und werden Sklaven der Gerechtigkeit genannt (Römer 6,18-20). Die Sünde, so erklärt Paulus, wird nicht herrschen über uns und kann es auch nicht (Römer 6,14), egal woher der Angriff kommt. Wenn er von der Welt kommt, die durch den Teufel gesteuert wird, dann dürfen uns nicht hingeben. Aber was ist wenn er von innen kommt? Was ist, wenn es etwas ist, dass einfach „schon immer so war bei mir“? Was ist, wenn es eine Lieblingssünde, eine schlechte Gewohnheit von mir ist? Schon unzählige Male musste ich eine solche Aussage von Menschen in der Seelsorge hören. „Ich kann diese Person nicht lieben“ oder auch „ich bin halt einfach ein temperamentvoller Mensch, ich geh halt mal in die Luft… ICH BIN HALT EINFACH SO“… „ich bin halt ängstlich, schüchtern, schweigsam, leicht gereizt, depressiv, … und ich war es schon immer, ICH BIN HALT EINFACH SO!“ 

Diese Aussage mag zwar insofern stimmen, dass diese Gewohnheit bis zu diesem Zeitpunkt immer zu deinem Leben gehört hat, aber das bedeutet nicht, dass sich daran nichts ändern lässt. Du magst so sein, aber Christus will nicht dass du so bleibst! Christus hat dich von der Macht der Sünde befreit, du hast alle Kraft die du benötigst durch den Heiligen Geist der in dir wohnt (2.Petrus 1,3) und du hast die Liebe Gottes in deinem Herzen (Römer 5,5). Es ist alles da! Du kannst dich verändern. „Ich bin halt einfach so“ ist eine Lüge! Du „warst mal so“, aber nun bist du eine neue Schöpfung (2.Korinther 5,17)! „Ich bin halt einfach so“ müsste bei vielen eigentlich mit den Worten „ich will halt einfach nicht“ übersetzt werden, denn das ist das wahre Problem. Wir fühlen uns oft noch zu wohl mit unseren Lieblingssünden und Marotten, und wollen nichts daran ändern. Das ist der einfache und bequeme Weg. Aber Jesus sagte nichts von einem einfachen und bequemen Leben, als er dich in die Nachfolge rief (Lukas 9,23-24). Deshalb müssen wir hier besonders vorsichtig sein. 

Aber hier sind drei praktische Schritte die du gehen solltest wenn du Veränderung erleben willst: 

1. Du musst glauben
Glaubst du, dass Gott größer ist als dein Problem, deine schlechte Gewohnheit oder deine Lieblingssünde? Glaubst du, dass Christus auch dafür gestorben ist? Glaubst du, dass der Heilige Geist mächtig genug ist dich zu verändern? Du musst glauben. Du musst vertrauen, dass ER KANN! ER, der Gott des Universums lebt in dir. Denkst du er schafft es nicht dich zu verändern? 

2. Du musst die Wahrheit über deine Gefühle stellen
Sehr oft sind unsere Gefühle der Grund warum wir nicht weiterkommen. Wir "fühlen uns nicht danach". Aber lass mich dich daran erinnern, dass unsere Gefühle, genau wie alles andere was von uns kommt, unter dem Einfluss unseres Fleisches stehen. Es ist dieser Überrest, dieser innere dunkle Fleck in uns, der sich in dem Moment mit allem zur Wehr setzt, wenn du damit beginnen willst dich in Richtung Christusähnlichkeit zu verändern. Der innere Schweinehund wird keine Ruhe geben. Du wirst ihn zwar nie töten können, aber du kannst ihn aushungern. Er darf nicht noch mehr Futter bekommen. Sein Futter ist die Lüge. Sein Futter ist dein falsches Denken über dich, die Welt und Gott. Es ist die Vorstellung, dass Gott deine Probleme nicht lösen kann, oder deine Gefühle dich daran hindern Gott zu gehorchen. Stelle die Wahrheit, die Aussagen der Schrift, über deine Gefühle, und folge ihr! Jemand sagte einmal: "Wir müssen lernen die Wahrheit über unsere Gefühle zu stellen, dann werden wir die Freude an der Wahrheit finden." 

3. Du musst das Richtige tun um dich gut zu fühlen
Als Kain wütend war, weil Gott sein Opfer nicht angenommen hatte, fühlte er sich total schlecht. Die Bibel beschreibt es so, dass sich Kains Angesicht senkte (1.Mose 4,5). Er wurde neidisch, wütend und schliesslich führte diese Wut zum Mord. Gott aber, gab ihm zuvor noch einen Rat wie er dieses Problem überwinden könnte.

Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben? Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen. (1.Mose 4,7)

Der Weg aus diesem Dilemma ist es nicht zu warten bis ich mich besser fühle, sondern sich zu entscheiden das Richtige zu tun, um sich dann als Konsequenz "besser" zu fühlen. Wenn du dich entscheidest das Richtige zu tun, auch wenn du dich nicht danach fühlst, selbst wenn dein Inneres dir einredet dass du "halt einfach so bist", erst dann, wirst du dich wirklich besser fühlen, weil du dann ein reines Gewissen vor Gott hast. Petrus fordert uns auf ein gutes Gewissen zu bewahren (1.Petrus 3,16), dies können wir nur tun, wenn wir uns dazu entscheiden "das Richtige" zu tun, anstatt nach unseren Gefühlen zu handeln. 

Es gibt Hoffnung 

Du "bist nicht einfach so", du musst auch nicht so bleiben. Es gibt Hoffnung für dich. Christus ist gekommen um die Macht der Sünde über dir zu brechen. Du bist frei! Du bist eine neue Kreatur! Glaube es, stelle die Wahrheit über deine Gefühle, und lerne in jeder Situation das Richtige zu tun, anstatt das wonach du dich gerade fühlst. Du "bist nicht einfach so", denn du bist jetzt ein neuer Mensch! 




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