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Warum ich nicht „benutzerfreundlich“ bin…

Die „benutzerfreundliche Kirche“ ist ein Trend der heutzutage nicht zu verleugnen ist. Es gibt selbstverständlich die unterschiedlichsten Formen und Farben und viele dieser „Kirchen“ und „Gemeinden“ würden sich auch nicht mehr so bezeichnen. Grundsätzlich kann man diese Art, oder diesen Stil von Gemeinde aber so zusammenfassen: Man hat eine „Mensch-zentrierte“ anstatt eine „Gott-zentrierte“ Art den Gottesdienst oder auch andere Dienste der Gemeinde auszurichten. Man geht davon aus, dass es da draussen „suchende“ Menschen gibt, die sich für den Glauben interessieren, aber genug haben von der etablierten Kirche und ihren typischen Formen: Lange uninteressante Predigten, harte Bänke, langweilige Orgelmusik und gefühllose sture Gesichter. Nun, teilweise stimmt es, dass es in manchen Kirchen so trist aussieht. Das ist sicherlich auch nicht richtig. Aber leider schwenkt bei der „benutzerfreundlichen“ oder eben auch „Besucher- oder Sucherfreundlichen“ Bewegung (Englisch: „Seeker-sensitive“ - Sucher-freundlich), das Pendel ins umgekehrte Extrem. Warum sollten wir nicht Disco-Kugeln, laute Musik, Witze, Sprüche und Komödie benutzen um das Evangelium „attraktiver“ zu machen? Ich möchte dir lieber Leser drei Gründe geben, warum ich trotzdem nicht „benutzerfreundlich“ eingestellt bin, wenn es um den Gemeindedienst, insbesondere den Sonntagmorgen geht.

1. Es gibt keine „suchenden“ Menschen
… wie geschrieben steht: „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. (Römer 3,10-11) Der Mensch in seinem nicht wiedergeborenen Zustand als Ungläubiger, wird von sich aus niemals Gott wirklich suchen. Das ist eine eindeutige Wahrheit der Schrift. Er hat keine „Antenne“ für Gott, er kann diese Wahrheiten nicht verstehen (1.Korinther 2,14). Er wird sich immer für die Sünde entscheiden weil er die Sünde liebt (Johannes 3,19). Es bedarf eines Wunders. Jesus sagte, dass niemand errettet werden kann es sei denn der Vater „ziehe“ ihn zu sich (Johannes 6,44; 65). Es gibt also keine suchenden Menschen. Deshalb macht es keinen Sinn „Sucher-freundlich“ zu sein. 

2. Die Ablehnung basiert nicht auf dem Stil
Wie bereits erwähnt, wird der Ungläubige das Evangelium natürlicherweise ablehnen, weil er ein moralisches Problem im Herzen hat. Es liegt also überhaupt nicht am „Stil“, an der „coolen Musik“ oder sonst irgendetwas, warum ein Mensch Buße tut und errettet wird. Es basiert alleine auf Gottes Gnadenwahl. …die wir zuvor bestimmt sind nach [dem] Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens (Epheser 1,11). Der Grund warum ein Mensch gerettet wird, ist nicht, dass er intellektuell überzeugt wurde, oder gefühlsmäßig überwältigt ist, sondern wenn der Heilige Geist in seinem Herzen die Erkenntnis und Überführung von Sünde wirkt (Johannes 16,8). Wir können den Stil unserer Gemeinde ändern wie wir wollen, die Ablehnung basiert nicht auf dem Stil, sondern auf der Sünde im Herzen jedes Menschen (1.Johannes 3,13). Der natürliche Mensch hasst Gott und alles was mit Ihm zu tun hat (Psalm 58,4). Deshalb kommt er nicht zum Licht (Johannes 3,20). 

3. Die „Torheit der Predigt“ rettet
Gott hat sich in seiner Weisheit für eine bestimmte Methode entschieden, wie sein Evangelium „an den Mann“ gebracht werden soll. Diese Methode ist die ganz einfache Verkündigung. Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, [so] gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten. (1.Korinther 1,22) Die Methode die sich Gott also ausgedacht hat um Menschen zu erretten ist die Predigt, nicht die Musik, nicht die Gefühle, nicht einmal Filme, Medien, oder andere Methoden. Nein! Nur die Predigt. Also ist der Glaube aus [der] Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. (Römer 10,17) Deshalb werden Pastoren auch aufgefordert, das „Wort zu predigen“ (2.Timotheus 4,2) und die Herde mit der gesunden Lehre zu nähren (Titus 1,9). Der Pastor wird aufgefordert, die gesunde Lehre, das anvertraute Gut, zu bewahren und an die nächste Generation weiter zu vermitteln (2. Timotheus 1,14; 2,2). Die Predigt ist also die Methode durch die Gott Menschen rettet, nicht unsere menschlichen Künste. 





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