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Warum ich an der Irrtumslosigkeit der Bibel festhalte…


Warum ist es so wichtig, dass wir als Christen an der Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel festhalten? Kann es denn nicht sein, dass sie sich vielleicht beim Schöpfungsbericht oder bei anderen wissenschaftlichen Aussagen täuscht? Das kann nicht sein, denn die Bibel behauptet von sich selbst absolut frei von Fehlern und vollkommen zu sein (Psalm 19,8-9). Sie behauptet von Gott eingehaucht worden zu sein (2. Timotheus 3,16) und macht deutlich, dass sie unter der Leitung und Einfluss des Geistes niedergeschrieben wurde (2. Petrus 1,21). Wenn das nicht der Fall wäre, hätte das katastrophale Folgen für dein und mein geistliches Leben. Es gilt entweder alles oder nichts anzunehmen was die Bibel sagt. Die eigenen Aussagen aller Autoren der Schrift so wie auch Jesus selbst machen das deutlich (Matthäus 5,18). Entweder glauben wir an die gesamte Schrift in all ihren Aussagen, bis ins kleinste Detail, oder gar nicht. Hier sind sechs Gründe warum es überaus wichtig ist, an der Irrtumslosigkeit der Schrift festzuhalten.

1) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, wissen wir eigentlich nichts
Die Bibel beansprucht die Quelle der Wahrheit zu sein. Wenn sie Irrtümer enthält, können wir auf nichts vertrauen was sie sagt. Wir wissen schliesslich nicht an welchen Stellen sie irrt. Wenn Gott sich uns fehlerhaft offenbart, dann wissen wir immer noch nichts über ihn. Wir wissen nicht welcher Teil der Offenbarung nun richtig und welcher falsch ist.  Wir haben keinen Vergleichspunkt ausserhalb der Schrift, denn da gibt es auch keine Sicherheit, absoluten Wahrheiten oder fehlerlosen Quellen. Eine „irrtumshaltige“ Schrift ist so hilfreich wie kein Schrift!

2) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, haben wir keine Orientierung
Es gibt dann auch kein „richtig“ oder „falsch“, weil es ja sein kann, dass die Bibelstelle von der ich meine Sichtweise ableite mit Irrtümern behaftet ist. Wie können wir dann ein Glaubensbekenntnis formulieren? Wie können wir „auf dem Weg der Gerechten“ (Ps.1) gehen? Wenn wir nicht wissen, ob dieser Weg „der Richtige“ ist? Wir wissen nicht woher wir kommen und wohin wir gehen, weil unser Kompass eine Nadel hat die nicht richtig funktioniert und einmal in diese und dann wieder in jene Richtung zeigt.

3) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, haben wir keinen Schutz
Wir können nicht unterscheiden zwischen Irrlehre und gesunder Lehre wenn die Bibel Fehler enthält. Wir haben keine Messlatte, an der wir einen Prediger oder Lehrer prüfen können. Wir haben keinen „Orthodoxometer“ an der wir die Richtigkeit einer Lehre überprüfen können. Auch brauchen wir dann keine systematische Theologie von solch einer Quelle abzuleiten. Diese Theologie ist dann bestenfalls Lückenhaft, unvollständig und womöglich irreführend. Mit einer solchen Theologie ausgestattet, sind wir jedem falschen Propheten schutzlos ausgeliefert. 

4) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, haben wir keine Hilfe und keine Kraft
Wie sollen wir dann jemandem Hoffnung vermitteln in der Seelsorge? Wie können wir jemandem Prinzipien vermitteln die Segen versprechen oder sein Leben verändern können? Wenn die Bibel ja vielleicht Irrtümer enthält, kann es doch sein, dass sie sich auch bezüglich der Lösung deiner Eheprobleme irrt? Es kann sein, dass die Bibel dann auch falschen Rat gibt, wie du von deiner Abhängigkeit, oder deiner Depression frei wirst. Eine Schrift voller Irrtümer vermittelt keine Hoffnung. Jesus sagte, dass die Wahrheit frei macht (Johannes 8,32). Wahrheit ist keine Wahrheit, wenn sie mit Irrtum behaftet ist, und macht auch nicht frei! 

5) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, haben wir kein Evangelium und keine Errettung
Woher wissen wir denn, dass die Apostel nicht auch nur gewisse Dinge erlogen und erstunken haben? Wie sollen solche erfundenen Märchen, oder „abgekupferte" Ideen meinen Glauben auf Errettung und Erlösung stärken? Hält Gott doch nicht alle seine Versprechen? Zieht er am Ende vor Gericht doch noch ein Ass aus dem Ärmel um mich doch in die Verdammnis zu schicken? Wenn ich mich dann auf seine Verheissungen berufe, ist dann die Antwort einfach nur: „Tut mir leid, aber an der Stelle war die Bibel im Irrtum!“ Eine „irrtumhaltige“ Bibel kann keine Heilsgewissheit vermitteln. 

6) Wenn die Schrift nicht irrtumslos ist, widerspricht sie sich selbst und scheidet ganz aus 
Die Bibel selbst sagt: „Du sollst nicht falsches Zeugnis reden…“ (2.Mose 20,16). Sie erhebt auch selbst den Anspruch vollkommen, ohne Fehler, lauter oder zuverläßig zu sein (Psalm 19,8-9). Die Schrift hätte sich dann sozusagen an ihrem eigenen Maßstab „erhängt“! Wenn sie sagt sie ist vollkommen, wahr und Irrtumslos, und verbietet zu lügen, lügt aber selbst, kann man sie ganz vergessen! Selbst die Aussage, dass sie Irrtumslos ist, ist vielleicht mit Irrtum behaftet. Die Bibel hätte sich so selber ausgeschaltet. Eine Bibel die nicht vollkommen ist ist keine Bibel, sondern nur ein Stück Literatur. Es hat keine bindende Gültigkeit, keine Wirkung, keine Ahnung, keine Hoffnung zu bieten. Es wäre wertlos, sinnlos und eine Zeitverschwendung ein solches Buch zu lesen. 



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